
Diesmal ging es nach Düsseldorf, und von da aus zur legendären Rennstrecke nach Kerpen, auf der Michael Schuhmacher und auch Sebastian Vettel früher gefahren sind.
Wir bauten am nächsten Tag gemeinsam das Zelt auf und es konnte am Donnerstag gleich trainiert werden. Das wichtigste war für mich, die Strecke kennen zu lernen. Sie ist nicht ganz einfach zu fahren und man musste ganz schön über einige Kerbs fahren. Mir ist einmal die Kette abgeflogen, und mein Vater musste mich aus der hintersten Ecke abholen und mit mir das Kart über den Rasen zurückschieben. Er war erschöpft und gar nicht gut drauf.
Das kam uns sehr spanisch vor, denn auf den Rennstrecken in Spanien wird man immer mit einem Hänger abgeholt. Ansonsten waren es richtig gute Trainingstage. Auch mein Teamchef und gleichzeitig Teamkollege Schollenberger Racing war zufrieden. Unser Mechaniker Ron freute sich auch. Am Abend waren wir bei guten Freunden zum grillen eingeladen und zum WM Spiel Deutschland : Schweden waren wir bei Reiner Ferling, dem Vorsitzenden des Michael Schuhmacher Fanclubs Kerpen eingeladen.
Wir gingen dann am Samstag zuversichtlich ins Qualifying und kamen in die Top Ten von 33 Piloten. Mein Teamkollege auf P 4 ich auf P 7. Die Freude war groß. Wir freuten uns auf das erste Rennen. Und dann begann ein Alptraum! Mein Teamkollege musste nach einigen Runden wegen Motorproblemen in die Box, und auch ich musste aufgeben, weil mein Spoiler sich im Rennen während einiger Kämpfe löste.
Nach so einem guten Qualifying auszuscheiden ist schon sehr traurig. Vor allem, weil es in den Trainings keine Probleme gab. Unsere Mechaniker Ron und Simon gaben alles und die Karts liefen wieder. Es ging in das zweite Rennen. Natürlich von ganz hinten. Wir konnten viele überholen und hofften auf eine gute Platzierung, die auch für das letzte Rennen zählen würde. Und der Alptraum ging weiter. Nun schieden beide Karts aus wegen Motorproblemen. Ungläubig schauten wir uns alle an. Da ist man drei Tage ohne Probleme gefahren und dann im Rennen sowas. Wir tauschten alles was in Frage kommen könnte. Und starteten wieder vom letzten Platz. Ich konnte Plätze gut machen, bis ein Unfall kam und wir alle sehr langsam fahren mussten. Es waren harte Rennbedingungen in der Senior Klasse und die Piloten schenkten sich nichts, was zu einigen Unfällen führte. Dieser Unfall war aber nicht so glimpflich. Der Pilot wurde mit dem Rettungshubschrauber weggeflogen.
Mein Vater meinte nach den Rennen, vielleicht sei es zu früh in diese Klasse zu wechseln, da ich der Jüngste und auch mit der Leichteste in dieser Klasse bin, denn viele Piloten sind älter, kräftiger und erfahrener als ich. Wir müssen ja z.B. meine fehlende Kilos durch Blei am Kart ausgleichen und das ist nicht wenig.
Aber ich schaffte es vom letzten Platz 32 bis nach Platz 12 zu kommen. Ich war sehr traurig, denn wir hatten auf mehr gehofft. Aber mein Team und mein Vater bauten mich auf und sagten, dass meine Leistung wirklich gut war und ich mich gegen viel ältere Piloten sehr gut durchgesetzt habe. Und für Technische Ausfälle kann ich nichts. Wir analysierten noch einmal alles, und auch ich sah nun, dass ich schnell unterwegs war und in der Senior Kategorie schon gut klarkomme.
Auch Danke an die vielen Freunde, Sponsoren und Unterstützer, die uns beim Rennen besucht haben. Das war echt klasse. Wie immer Danke an mein Team, meinen Unterstützern und meinen Vater.
Gruß Mike